Wissenschaftler der Universität Basel haben herausgefunden, dass stark übergewichtige Menschen beim Essen weniger Sättigungshormone ausschütten als Normalgewichtige. Dafür sind spezielle hormonproduzierende Zellen verantwortlich, die im Magen und oberen Dünndarm gelegen sind und bei Kontakt mit bestimmten Speisen Sättigungshormone in die Blutbahn ausschütten. Von dort werden sie an bestimmte Hirnzentren geleitet und geben dort den Sättigungsreiz, so dass eine Mahlzeit beendet wird.
Die Autoren stellten an Gewebeproben fest, dass fettleibige Menschen deutlich weniger von den entsprechenden Hormonzellen, den sog. enteroendokrinen Zellen, besitzen als Normalgewichtige. Durch eine bariatrische Operation, also eine Adipositas-Operation, in Form eines Magen-Bypass oder der Anlage eines Schlauchmagens werden sog. Transkriptionsfaktoren angeregt, die die Entwicklung der Hormonzellen aus örtlich vorhandenen Stammzellen anregen. Drei Monate nach der Adipositas-Operation war die Anzahl der Hormonzellen im oberen Magen-Darm-Trakt fast so hoch wie bei Normalpersonen. Durch die Steigerung der Zahl dieser Zellen und einer zunehmenden Sekretion von Sättigungshormonen kommt es zu einer Abnahme des Appetits (1).